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Der unbeliebte Personaler- Eine Leidensgeschichte
Personalreferent, HR-Manager, Peoplemanager oder doch Menschenhasser? Über das Problem des HR-lers, es niemanden wirklich recht machen zu können.
Die Aufgabe von Personaler ist es eine Brücke zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu bilden. Sie kümmern sich sowohl um die Führung, als auch um die Betreuung des Personals und damit um eine der wichtigsten Ressourcen des Unternehmens. Ihre größte Herausforderung dabei ist der Spagat zwischen Unternehmensinteressen und den Bedürfnissen der Mitarbeiter.
Diese Problematik lässt sich in allen Funktionen des Personalmanagements wiederfinden - zum Beispiel im Recruiting. Auf der einen Seite soll der perfekte Mitarbeiter für die vakante Position gefunden werden. Er soll bestenfalls mit dem Mindestlohn zufrieden sein; 10 Jahre Berufserfahrung vorweisen - damit man ihm bloß nichts neues beibringen muss; gleichzeitig sollte er aber auch unter 35 Jahre alt sein, denn sonst ist er ja schließlich nicht mehr “jung und dynamisch”; usw. usw. ... Der Wunschzettel von Managern ist meist ellenlang - in der Realität und vor allem für kleine bis mittelständische Unternehmen mit begrenzten Mitteln zur Bewerbersuche kaum umsetzbar.
Auf der anderen Seite steht der Bewerber. Er möchte ein Unternehmen finden, das seinen Vorstellungen des perfekten Arbeitgebers entspricht. Er soll möglichst viel Geld zahlen, Optionen zur Weiterentwicklung bieten, flexible Arbeitszeiten und -orte gewährleisten, etc. Auch hier ist die Liste beliebig lang fortführbar und auch in jedem Fall nochmals individuell ausgestaltet.
Es liegt auf der Hand: Die Erreichung eines Kompromisses zwischen beiden Parteien ist eine ständige Herausforderung. Aber damit ist es noch lange nicht genug. Zeitgleich muss der Personaler Lawinen von Vorurteilen und Stereotypen bewältigen. Im Bewerbungsprozess ist er der Buhmann, der die Absagen erteilt. Nicht zu selten wird man darum als unprofessionell, ahnungs- oder herzlos bezeichnet.
Im Rahmen der Mitarbeiterbetreuung ist der HRler auch nicht wirklich besser dran. “Die Tratschtanten aus der Personalabteilung” heißt es häufig. Vielleicht stimmt es ja bei dem ein oder anderen - ABER: es sind doch nicht alle so! Auch das hartnäckige Vorurteil Personaler seien nur dafür da Personal, wenn möglich abzubauen und auf ihren eigenen Nutzen bedacht, hält sich hartnäckig. Ich persönlich kann guten Gewissens sagen, dass dies bei mir nicht der Fall ist. Im Gegenteil, ich habe mich für die Personalarbeit entschieden, weil mir der Gedanke gefällt ein Anlaufpunkt für Mitarbeiter zu sein. Ich möchte ihnen - unter Berücksichtigung der Unternehmensinteressen - helfen und ein offenes Ohr bieten.
Eine Begebenheit, die mir dabei in den Kopf kommt, ist die Verlosung von kostenfreien Fußballtickets unter allen Unternehmensangehörigen meines damaligen Arbeitgebers. Jeder Mitarbeiter konnte zwei Karten für die regelmäßigen Spiele gewinnen. Hierfür wurden die Namen der Teilnehmenden in einen Lostopf geworfen und anschließend acht Personen zufällig gezogen. Dabei ergab sich stets ein bunter Mix von Angestellten aus allen Unternehmensbereichen. Bis auf die Losfee durfte auch die Personalabteilung daran teilnehmen und so kam es, dass auch ich zwei Karten für ein Spiel gewann. Die glücklichen Gewinner kamen wie sonst auch, zur Abholung ihrer Karten persönlich in die Abteilung. Dabei ergab es sich, dass ich einem Mitarbeiter seine Karten aushändigte, da meine Kollegin beschäftigt war. Ich gratulierte ihm und teilte ihm freudestrahlend mit, dass auch ich Karten gewonnen hätte und wir uns am Abend sehen würden. Augenblicklich verzog sich sein Gesicht - Es war plötzlich von Missgunst geprägt und er meinte “Ja klar, was für ein Zufall, natürlich gewinnt die Personalabteilung auch Karten”. Ich muss mir eingestehen, dass ich in diesem Moment leider nicht schlagfertig, sondern überrumpelt war. Ein verdutzter Blick, ich gab ihm verunsichert die Karten und schwups war der Herr auch schon wieder aus unserem Büro verschwunden. Es ging viel zu schnell, als dass ich die dahinterstehende Meinung sofort begriff. Auch am Abend des Spiels spürte ich noch seine Abneigung, die er nicht einmal zu verstecken versuchte, auf meinen Schultern als er schräg hinter mir saß. Natürlich ärgerte ich mich im Nachhinein über das Geschehene und tauschte mich mit meinen Kollegen darüber aus. Traurig aber wahr: Jeder von Ihnen hatte eine ähnliche Geschichte zum Besten zu geben. Von Gossip hinter dem eigenen Rücken bis hin zum Wutanfall - alles war dabei.
Die Vorurteile gegenüber Personalern mögen uns stören und mitunter sogar verletzen. Letztlich gibt es jedoch kein Patentrezept, um das Denken der Menschen mal eben zu verändern. Darum bleibt uns nichts anderes übrig als weiterhin unser Bestes zu geben und die Leute auf diese Weise von unserer Arbeit zu überzeugen. Anstatt uns darüber aufzuregen, sollten wir uns lieber über jeden einzelnen Mitarbeiter freuen, den wir unterstützen können. Vielleicht ändert sich dadurch seine Meinung ja doch noch irgendwann. Bis dahin heißt es positiv denken und stark bleiben!
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Quelle:
Absolventa, Infos im Bereich Personalwesen & HR - URL: https://www.absolventa.de/jobs/channel/human-resources/thema/beruf
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Daniel Paul
Vertrieb