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Wie hoch ist der Gender-Pay-Gap?
Auch 2020 verdienten Frauen immer noch weniger als Männer. Dieser geschlechtsspezifische Lohnunterschied wird auch Gender-Pay-Gap genannt. In diesem Blogbeitrag werden einige Fragen dazu beantwortet.
Was genau ist der Gender-Pay-Gap?
Der Gender-Pay-Gap beschreibt den Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst (ohne Sonderzahlungen) bei Frauen und Männern. Grundlage ist dabei der Bruttostundenverdienst der Männer. Der Gender-Pay-Gap wird in Prozent angegeben.
Bei der Auswertung zum Gender-Pay-Gap werden jedoch die Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, in der öffentlichen Verwaltung sowie in Betrieben mit bis zu zehn Beschäftigten nicht berücksichtigt.
Wie hoch ist der Gender-Pay-Gap?
Im Jahr 2020 lag der unbereinigte Gender-Pay-Gap bundesweit bei 18 Prozent. Das bedeutet, dass Frauen durchschnittlich 18 Prozent weniger pro Stunde verdienten als Männer. Auffällig ist, dass dieser Unterschied, mit 20 Prozent, in Westdeutschland deutlich höher ist, als in Ostdeutschland, wo er bei 6 Prozent lag. Für das Jahr 2020 muss man jedoch beachten, dass Sondereffekte aufgrund von Kurzarbeit in der Corona-Krise Einfluss auf den Gender-Pay-Gap haben konnten
Wie ist die Entwicklung des Gender-Pay-Gaps?
Nachdem der Unterschied zwischen dem Bruttostundenlohn bei Frauen und Männern in den Jahren 2006 bis 2015 relativ konstant war, sinkt er seit dem Jahr 2016 leicht.
Wo ist der Gender-Pay-Gap am höchsten?
Je nach Branche ist die Höhe des Gender-Pay-Gaps unterschiedlich. Den höchsten geschlechtsspezifischen Lohnunterschied im Jahr 2020 gabe es in folgenden Bereichen:
- Kunst, Unterhaltung und Erholung (31 Prozent)
- Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (27 Prozent)
- Gesundheits- und Sozialwesen (24 Prozent)
Den geringsten Lohnunterschied gab es dagegen in den Bereichen:
- Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen (2 Prozent)
- Verkehr und Lagerei (5 Prozent)
- Gastgewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden (8 Prozent)
Man konnte ebenfalls feststellen, dass der Unterschied beim Verdienst zwischen Frauen und Männern in der Privatwirtschaft (20 Prozent) deutlicher ausgeprägt ist, als im öffentlichen Bereich (7 Prozent).
Was ist der Unterschied zwischen dem unbereinigten und bereinigten Gender-Pay-Gap?
Im Gegensatz zu dem unbereinigten Gender-Pay-Gap, wird bei dem bereinigten Gender-Pay-Gap die Qualifikation, Tätigkeit und die Branche der Frauen und Männer berücksichtigt. Damit fließen auch strukturelle Unterschiede in die Berechnung ein. Herausgerechnet wird dabei z. B. auch, dass Frauen überdurchschnittlich oft in schlechter bezahlten Berufen arbeiten. Auch üben Frauen ihre Arbeit öfter in Teilzeit aus und besetzen seltener Führungspositionen. Grundlage dieser Daten ist die Verdienststrukturerhebung, die alle vier Jahre durchgeführt wird. Der aktuellste bereinigte Gender-Pay-Gap aus dem Jahr 2018 liegt bei 6 Prozent. Der bereinigte Gender-Pay-Gap ist wegen seiner detaillierteren Berechnung ein besserer Indikator, um die Diskriminierung aufgrund von geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden in Deutschland anzugeben.
Resümee: Das Auftreten eines Gender-Pay-Gaps ist ein Hinweis darauf, dass Frauen und Männer in Deutschland bei der Bezahlung immer noch nicht gleich behandelt werden. Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern ist aber auch auf verschiedene Gründe zurückzuführen. So können sich Frauen und Männer bei ihren Erwerbsbiografien und bei der Wahl von Berufsfeldern unterscheiden. Dies wiederum kann zu unterschiedlichen Karriereverläufen und Verdienstunterschieden führen. Dennoch sollte es ein gesellschaftliches und politisches Ziel sein, den Gender-Pay-Gap komplett zu schließen. Die Bundesregierung hat sich dazu bereits positioniert und will den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern bis zum Jahr 2030 auf 10 Prozent reduzieren.
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Hinweis: Allein aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen im Beitrag verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für beide Geschlechter.
Quellen:
Statistisches Bundesamt (Hrsg.), Gender Pay Gap - URL: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-1/gender-pay-gap.html
Statistisches Bundesamt (Hrsg.), Gender Pay Gap 2020: Frauen verdienten 18 % weniger als Männer - URL: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Verdienste-Verdienstunterschiede/gender-pay-gap.html
Statistisches Bundesamt (Hrsg.), Gender Pay Gap erklärt - URL: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/03/PD21_106_621.html
Deutsche Welle (Hrsg.), Gender Pay Gap: Es bleibt kompliziert - URL: https://www.dw.com/de/gender-pay-gap-es-bleibt-kompliziert/a-56813137
Statistisches Bundesamt (Hrsg.), Gender Pay Gap - URL: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-1/gender-pay-gap.html
Statistisches Bundesamt (Hrsg.), Gender Pay Gap 2020: Frauen verdienten 18 % weniger als Männer - URL: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Verdienste-Verdienstunterschiede/gender-pay-gap.html
Statistisches Bundesamt (Hrsg.), Gender Pay Gap erklärt - URL: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/03/PD21_106_621.html
Deutsche Welle (Hrsg.), Gender Pay Gap: Es bleibt kompliziert - URL: https://www.dw.com/de/gender-pay-gap-es-bleibt-kompliziert/a-56813137
- Derik Rohr
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