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ChatGPT im Recruiting: Chancen & Grenzen
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02.06.2023

5 Minuten

ChatGPT im Recruiting: Chancen & Grenzen

Die künstliche Intelligenz (KI) ist auf dem Vormarsch. Immer mehr Programme, wie das bekannte ChatGPT, tauchen auf und werden auch im Recruiting und besonders bei der Erstellung von Stellenanzeigen als vielversprechend betrachtet. Aber ist ChatGPT wirklich der heilige Gral im Recruiting? Wobei kann die KI Sie wirklich unterstützen? Und wobei nicht? Inmitten des Hypes sollten wir auch die Grenzen dieser Technologie kritisch betrachten.

Was ist ChatGPT?

Nochmal kurz zur Erklärung: ChatGPT ist eine Anwendung von OpenAI, die so programmiert wurde, dass sie für Sie alle möglichen Texte produziert - kostenlos. Dabei tragen Sie lediglich eine Frage - einen sogenannten Prompt - in das Eingabefeld ein - und der Chatbot antwortet Ihnen anhand von tausenden Daten und Fakten, mit denen er gefüttert wurde. Der Text liest sich dabei absolut flüssig und ist kaum von Texten von Menschenhand zu unterscheiden. ChatGPT schreibt aber nicht nur Texte, sondern kann noch einiges mehr.

Die künstliche Intelligenz lässt sich auf vielerlei Arten in Ihren Recruiting-Prozess einbinden:
  • Stellenanzeigen erstellen: ChatGPT kann Sie dabei unterstützen, den Textinhalt einer Stellenanzeige zu schreiben. Basierend auf den eingegebenen Informationen wie Jobtitel, Aufgabenbereich und Anforderungen kann ChatGPT Textvorschläge liefern, die als Grundlage für Ihre Stellenanzeige dienen. Füttern Sie ChatGPT noch dazu mit Infos über die gewünschten Fähigkeiten, Erfahrungen und Qualifikationen, hilft Ihnen der Chatbot auch dabei, alles flüssig und zielgruppengerecht zu formulieren, um echtes Interesse bei den passenden Kandidat/-innen zu wecken. Falls Sie die Stellenanzeige lieber doch selbst schreiben, kann die KI in jedem Fall den Text noch einmal korrekturlesen, um Fehler zu vermeiden bzw. ihn auch auf bestimmte Keywords hin optimieren - ganz im Sinne der Suchmaschinenoptimierung.
  • Automatische Screening-Fragen: ChatGPT kann programmiert werden, um automatisierte Screening-Fragen an Bewerber zu stellen. Auf diese Weise können grundlegende Informationen überprüft und erste Filter angewendet werden, um die passendsten Kandidaten auszuwählen.
  • Ihr virtueller Assistent : Als kompetenter, virtueller Assistent fungiert der Chatbot für Sie, um Bewerber/-innen beispielsweise bei Fragen zum Bewerbungsprozess, zu offenen Stellen oder zu Ihrem Unternehmen weiterhelfen. Das verbessert zum einen die Candidate Experience und reduziert gleichzeitig den Arbeitsaufwand für Ihr Recruiting-Team.
  • Kommunikation personalisieren: Im Verlauf des Recruiting-Prozesses fallen allerhand E-Mail-Verkehr und Kommunikation zwischen den Beteiligten an. Die Software hilft insofern, dass sie die personalisierte Kommunikation mit Bewerber/-innen aufrechterhält. Z. B. indem es automatisierte E-Mails oder Nachrichten generiert, um Bewerbende über den Status ihrer Bewerbung zu informieren oder um Einladungen zu Vorstellungsgesprächen zu versenden. Das bedeutet weniger bürokratischer Aufwand für Sie - Zeit, die Sie besser in die Auswahl der geeigneten Kandidat/-innen stecken können.
  • Gezielter Talent Search
ChatGPT kann anhand von Bewerberprofilen und Stellenbeschreibungen Kandidaten mit den besten Übereinstimmungen identifizieren. Dies erleichtert die Vorauswahl und spart Zeit bei der manuellen Durchsicht von Bewerbungen.

Aber Achtung! ChatGPT hat auch seine Fehler und Tücken, die Sie definitiv kennen und beim Einsatz der Software berücksichtigen sollten. Diese 5 Grenzen von ChatGPT sind dabei am wichtigsten:
  • Fehlender Kontext: ChatGPT mag in der Lage sein, scheinbar sinnvolle Antworten zu generieren, aber es fehlt ihm oft das Verständnis für den Kontext. Das kann zu fehlerhaften oder irreführenden Informationen führen - und das ist gerade im Recruiting ein heikles Thema.
  • Nicht emotional genug: Die Personalsuche erfordert oft emotionale Intelligenz und Einfühlungsvermögen. ChatGPT fehlt jedoch (noch!) die Fähigkeit, menschliche Emotionen und subtile Nuancen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Darunter kann die Kommunikation - bleibt sie komplett ungefiltert - leiden und es kann im schlimmsten Fall dazu kommen, dass Interessierte den Job ablehnen.
  • Personalisierung oft ungenügend: Eine personalisierte Ansprache ist ein entscheidender Faktor im Recruiting. Einfache Personalisierungen, wie Bewerber/-innen mit deren Namen anzusprechen und auf weitere Daten z.B. aus dem Lebenslauf einzugehen, schafft die Software zwar, aber es fehlt ihr die Fähigkeit, ganz individuell auf Bewerber/-innen und Kandidat/-innen einzugehen und deren konkreten Bedürfnisse und Erfahrungen zu berücksichtigen, die oft nur unterschwellig kommuniziert werden.
  • Know-how begrenzt: Im Recruiting ist branchenspezifisches Wissen oft von großer Bedeutung. ChatGPT kann zwar Informationen aus einer Vielzahl von Quellen ziehen, aber es ist anfällig für Fehler und kann Schwierigkeiten haben, komplexe Fragen oder spezifische Fachkenntnisse 100% korrekt zu beantworten. Hier sind Sie gefragt und verleihen den Texten die finale Tiefe, die diese brauchen.
  • Ethische Bedenken: Die Nutzung von KI im Recruiting wirft auch ethische Fragen auf. Es besteht die Gefahr von Verzerrungen, Diskriminierung und Datenschutzverletzungen, wenn KI-Systeme unbeabsichtigt Vorurteile aus den Trainingsdaten übernehmen. Die Entwickler arbeiten ständig daran, die Software zu verbessern, dennoch wird es noch lange dauern, bis solche Gefahren komplett ausgeschlossen werden können. Auch deshalb ist ein menschlicher Check immer ratsam.

Sind Software-Programme wie ChatGPT und ähnliche Technologien also die ultimative Lösung? Nicht ganz. Sie haben zweifellos das Potenzial, das Recruiting zu vereinfachen und Ihnen viel Arbeit im Prozess abzunehmen. Niemals dürfen Sie bei der Anwendung aber vergessen, dass es sich dennoch um ein Programm mit Einschränkungen handelt. Es ist wichtig, seine Grenzen und Herausforderungen zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Menschliche Überprüfung und Entscheidungsfindung bleiben weiterhin das A und O, um die endgültige Auswahl der Bewerber/-innen zu treffen. Kombinieren Sie idealerweise Ihre eigene menschliche Expertise mit der KI und Sie erhöhen damit langfristig Ihren Recruiting-Erfolg und die Effektivität Ihrer Prozesse.

ChatGPT ist also schön und gut. Wenn Sie sich jedoch in Bezug auf Ihr Recruiting nicht nur darauf verlassen wollen, dann sind Sie mit unseren Expertinnen und Experten von schnelleStelle.de gut beraten. Wir helfen Ihnen bei der Erstellung, Verbreitung und Auswertung Ihrer Stellenanzeigen, beim Active Sourcing, Social Recruiting uvm. Über unseren Online-Konfigurator können Sie sich Ihre Recruiting-Kombination sogar ganz einfach selbst zusammenstellen.





Quellen:


Rothschädl, Michael 2023, ChatGPT im Recruiting: Verändert der AI-Hype die Personalbeschaffung für immer? - URL: https://onlyfy.com/de/blog/chatgpt-im-recruiting/#welche-einsatzbereiche-gibt-es-f%C3%BCr-chatgpt-im-recruiting?-

Talents Connect (Hrsg.) 2023, Warum ChatGPT für das Recruiting spannend ist: Alles, was Sie über den künstlichen Intelligenz-Chatbot wissen müssen - URL: https://www.talentsconnect-ag.de/blog/warum-chatgpt-fur-das-recruiting-spannend-ist-alles-was-sie-uber-den-kunstlichen-intelligenz-chatbot-wissen-mussen

Wegscheider, Xander 2023, So nutzen Sie ChatGPT im Recruiting (inkl. 8 Prompts zum selber ausprobieren) - URL: https://recruitee.com/de-artikel/chatgpt-im-recruiting



Hinweis: Das Team von schnelleStelle.de nutzt mittlerweile in allen HR-Wissen-Beiträgen (Blog, Infoblätter etc.) mehrere Formen des Genderns. Dabei werden die geschlechtsneutrale Form, die Paarform und die Schrägstrich-Form verwendet. Diese Formen wurden gewählt, da sie von der amtlichen Rechtschreibung abgedeckt sind und eine gute Lesbarkeit aufweisen. Die in den Beiträgen gewählten neutralen (z. B. Mitarbeitende) sowie die männlichen und weiblichen Sprachformen (z. B. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) beziehen sich auch auf alle anderen Geschlechter bzw. Geschlechtsidentitäten und diese werden ausdrücklich mitgemeint.

- Linda Brunner

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