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Das Gehalt offen kommunizieren
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Das Gehalt offen kommunizieren

Was in Österreich oder Frankreich bereits gang und gäbe ist, wird in Deutschland noch eher zum Tabu-Thema gemacht: die Gehaltsangabe. Die Frage nach dem Gehalt ist allerdings oft einer der ersten Punkte, die Bewerberinnen und Bewerber interessieren, wenn sie eine Stellenanzeige lesen. Laut einer workwise-Studie führt die Gehaltsangabe zu 62% mehr Bewerbungen als Stellenanzeigen ohne Gehalt. Das haben auch viele andere Jobportale bereits erkannt und nutzen Daten, um Stellenanzeigen automatisch mit Gehaltsangaben zu versehen. Aus diesem und weiteren Gründen ist es also mehr als sinnvoll, bereits in der Stellenanzeige konkrete Gehaltsangaben zu machen.

6 Gründe für mehr Gehaltstransparenz in der Stellenanzeige

  • Transparenz und Vertrauen: Indem Sie das Gehalt in der Stellenanzeige angeben, zeigen Sie Transparenz und schaffen Vertrauen bei potentiellen Bewerber/-innen. Sie signalisieren, dass Sie offen, fair und ehrlich kommunizieren.
  • Effizienz im Bewerbungsprozess: Mit konkreten Gehaltsangaben können Bewerbende sofort entscheiden, ob die Stelle für sie in Frage kommt. Das spart Zeit und Aufwand - sowohl für die Bewerbenden als auch für Sie als Unternehmen und Personalverantwortliche. Damit sinkt auch die Absprungrate beim Bewerbungsgespräch, wenn Kandidat/-innen erst zu diesem Zeitpunkt über das Gehalt informiert werden.
  • Attraktivität als Arbeitgeber/in: Klare Gehaltsangaben machen Ihre Stellenanzeige attraktiver für mögliche Kandidat/-innen. Sie zeigen, dass Sie faire und wettbewerbsfähige Gehälter bieten und somit auch qualifizierte Fachkräfte ansprechen können.
  • Prävention von Missverständnissen: Ohne konkrete Gehaltsangaben besteht die Gefahr, dass Interessierte ihre Gehaltsvorstellungen falsch einschätzen und sich deshalb erst gar nicht bewerben. Durch klare Angaben vermeiden Sie Missverständnisse und erhöhen die Chancen, dass sich passende Kandidat/-innen bewerben.
  • Verringertes Risiko von Gehaltsunterschieden: Gehaltstransparenz kann dazu beitragen, Unterschiede im Gehalt innerhalb des Unternehmens zu verringern, indem sie eine gerechte Entlohnungspolitik fördert. Das kann langfristig zu einer höheren Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter/-innen führen​​.
  • Weniger Verhandlungsaufwand: Die Angabe eines Gehaltsbereichs verringert den Verhandlungsaufwand, da beide Parteien bereits eine Vorstellung vom Verhandlungsspielraum haben. Das vereinfacht und beschleunigt letztendlich die Gehaltsdiskussionen im Einstellungsprozess.

Gehaltsangaben von Jobportalen


Auch viele Jobportale nehmen die neue EU-Richtlinie zur Gehaltstransparenz, die in Deutschland spätestens 2026 gesetzlich verankert wird, zum Anlass, Gehaltsprognosen bereits jetzt automatisch in Stellenanzeigen zu integrieren. Stepstone beispielsweise.

Stepstone (und auch XING) geben bereits seit mehreren Jahren bei registrierten Nutzer/-innen eine geschätzte Gehaltsspanne an, die sich aus den bisher dort geschalteten Stellenanzeigen ergibt. Diese Gehaltsspannen können auch auf der Seite Gehalt.de (von Stepstone betrieben) eingesehen werden.

Tipp: Sie als ausschreibendes Unternehmen können also bereits vor der Ausschreibung auf Gehalt.de sehen, wie Ihre geplante Bezahlung im Vergleich zu anderen Unternehmen abschneidet. Auch im sogenannten Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit lassen sich vergleichbare Gehälter ermitteln.

Selbst wenn Sie als Unternehmen eine Spanne für eine Stellenanzeige angeben, steht hinter der Gehaltsspanne noch immer “(geschätzt für Vollzeit)”. Damit hat das Unternehmen die Chance, bei Bewerbungsgesprächen von der angegebenen Spanne noch ein wenig abzuweichen. Außerdem werden damit Teilzeitstellen über den Faktor Vollzeit vergleichbar gemacht.
Das heißt, auch wenn Sie keine Gehaltsspanne angeben, zeigt Stepstone bereits vielen Nutzer/-innen eine Gehaltsspanne für Ihre Stellenanzeige an. Und diese kann natürlich auch falsch sein. Bevor Sie die Gehaltsangabe also den Jobportalen überlassen, sollten Sie in jedem Fall besser selbst den zukünftigen Verdienst angeben, um mögliche Bewerber/-innen nicht mit falschen Informationen zu versorgen.

Außerdem werden die genannten Jobportale nicht die einzigen bleiben, die transparenter im Umgang mit Gehaltsangaben werden. Aus Erfahrung werden auch weitere Stellenportale nachziehen. Denn die Angabe von Gehältern bzw. einer Gehaltsspanne ist langfristig notwendig und verschafft den Unternehmen bereits jetzt zahlreiche Vorteile bei der Suche nach neuem Personal.

Wenn Sie bei der Erstellung und Verbreitung Ihrer Stellenanzeige Unterstützung brauchen, haben unsere Expertinnen und Experten jederzeit ein offenes Ohr für Sie. Auch dazu, wie Sie am besten die Gehaltsangabe in Ihrer Stellenanzeige unterbringen. In unserem Online-Konfigurator können Sie auch selbst aus einer Fülle von Portalen die Richtigen für Ihre Anzeige wählen.

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Quellen:

Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.) 2024, Entgeltatlas - URL: https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/

HRworks (Hrsg.) 2023, Gehaltstransparenz: Das bedeutet die EU-Richtlinie - URL: https://www.hrworks.de/news/gehaltstransparenz-das-aendert-sich-durch-die-eu-richtlinie/

Schlegel, Lisa 2023, Gehalt in der Stellenanzeige: Wettbewerbsvorteil oder Risiko? - URL: https://hire.workwise.io/blog/gehaltsangabe-stellenanzeige



Hinweis: Das Team von schnelleStelle.de nutzt mittlerweile in allen HR-Wissen-Beiträgen (Blog, Infoblätter etc.) mehrere Formen des Genderns. Dabei werden die geschlechtsneutrale Form, die Paarform und die Schrägstrich-Form verwendet. Diese Formen wurden gewählt, da sie von der amtlichen Rechtschreibung abgedeckt sind und eine gute Lesbarkeit aufweisen. Die in den Beiträgen gewählten neutralen (z. B. Mitarbeitende) sowie die männlichen und weiblichen Sprachformen (z. B. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) beziehen sich auch auf alle anderen Geschlechter bzw. Geschlechtsidentitäten und diese werden ausdrücklich mitgemeint.


- Linda Brunner

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