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Candidate Experience
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Candidate Experience

Qualifizierte Mitarbeiter sind von zentraler Bedeutung für ein Unternehmen. In den meisten Fällen sind sie maßgeblich dafür verantwortlich, ob ein Unternehmen erfolgreich ist. Um nachhaltig erfolgreich zu sein, sollten Arbeitgeber deshalb dafür sorgen, bei Bedarf neue geeignete Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen. Mit einer guten Candidate Experience können sich Unternehmen dabei einen Wettbewerbsvorteil sichern.


Was ist Candidate Experience?



Der Stellenwert von Candidate Experience nimmt für Unternehmen immer mehr zu. Sie befinden sich im Kampf, um die besten Arbeitskräfte. Doch was genau bedeutet Candidate Experience eigentlich? Es ist die “Bewerbererfahrung”. Dabei geht es um das Nutzererlebnis eines Bewerbers während des gesamten Prozesses der Bewerbung (Candidate Journey) und den Erfahrungen, welche der Bewerber dabei mit dem Arbeitgeber sammelt. Für die Gestaltung der Candidate Experience wird ein Candidate Experience Management genutzt. Es hat das Ziel, an den Berührungspunkten (Touchpoints) des Bewerbers mit dem Unternehmen positive Erlebnisse zu erzeugen. Zu den Touchpoints zählt jeder Kontakt zwischen Bewerber und Unternehmen. Das sind z. B. das Auftreten des Unternehmens im Internet, der Kontakt auf einer Messe, durch Werbung oder Stellenanzeigen, bis hin zum Bewerbungsgespräch.


Warum ist Candidate Experience so wichtig?



Gute qualifizierte Mitarbeiter sind für den Erfolg von Unternehmen von zentraler Bedeutung. Auch Steve Jobs hatte dies erkannt und sagte: “Hiring the best is your most important task”. Im heutigen “War of talents”, also dem Kampf der Unternehmen um die besten Talente, kann die Candidate Experience eine große Rolle spielen. Wenn der Bewerber positive Erlebnisse mit einem Arbeitgeber verbindet, ist es wahrscheinlicher, dass dieser sich auch für diesen entscheidet. Durch eine gute Candidate Experience können sich Arbeitgeber demnach einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, da sie damit ihre Attraktivität erhöhen können. Auch wird durch eine positive Candidate Experience die Employer Brand eines Unternehmens erhöht. Das kann sogar der Fall sein, wenn der Bewerber nicht eingestellt wird, er dennoch einen guten und positiven Umgang seitens des Unternehmens erfahren hat und sich aufgrund solcher Erfahrungen ein positives Unternehmensimage etabliert. Der Arbeitgeber kann sich somit ein mitarbeiterfreundliches Image aufbauen. Wenn der Ersteindruck mit einem Unternehmen positiv ist, kann das auch die gesamte Mitarbeiterzufriedenheit im Unternehmen positiv beeinflussen. Jedoch sollte der Arbeitgeber auch nach Einstellung des Bewerbers, Maßnahmen für eine gute Mitarbeiterzufriedenheit umsetzen, um den positiven Eindruck des Bewerbs aus dem Bewerbungsprozess nachhaltig zu bestätigen. Das positive Image des Unternehmens kann außerdem durch Bewertungsplattformen wie kununu.com öffentlich durch die eigenen Mitarbeiter gefördert und bestätigt werden.


Die Phasen des Bewerbungsprozesses



Bewerber können bereits vor der Bewerbung Kenntnisse von dem Arbeitgeber haben. Die Erfahrung des Bewerbers mit dem Arbeitgeber kann man in 6 Phasen untergliedern:

Phase 1: Anziehungsphase
Diese Phase beschreibt den Erstkontakt des Bewerbers mit dem Arbeitgeber. Das kann auf unterschiedlichen Arten geschehen. Beispielsweise durch eine Empfehlung eines Mitarbeiters des Unternehmens. Der Mitarbeiter ist dann ein Corporate Influencer, denn besonders das wiederholte Berichten vom attraktiven Arbeitsalltag im Unternehmen des Mitarbeiters kann einen positiven Ersteindruck vom Arbeitgeber erzeugen. Auch ein Treffen auf einer Job-Messe kann solch ein Erstkontakt sein. 


Phase 2: Informationsphase
Wenn der Bewerber Interesse am Unternehmen hat, informiert er sich über den Arbeitgeber. Besonderer Bedeutung kommt dabei dem Online-Auftritt des Unternehmens zu, da vor allem die Website des Unternehmens für Bewerber wahrscheinlich die erste Anlaufstelle für detailliertere Informationen ist. Bei der Unternehmenswebsite, als auch bei geschalteten Stellenanzeigen sollte auch auf folgende Aspekte großer Wert gelegt werden:


  • Optik der Seite
  • Usability (Benutzerfreundlichkeit)
  • Formulierungen

Der Bewerber sollte auch beim kurzen Überfliegen des dargestellten Textes schnell und einfach die Kernaussagen herauslesen können und die Vorteile des Unternehmens erfassen können. Je ansprechender und informativer die Website ist, desto besser ist der Eindruck des Bewerbers von dem Unternehmen und desto positiver ist die Einschätzung des Bewerbers von dem Arbeitgeber. Benötigen Sie Hilfe bei der Erstellung und Verbreitung Ihrer Stellenanzeigen? Wir sind für Sie da!


Phase 3: Bewerbungsphase
Nun folgt die entscheidende Phase des Bewerbungsprozesses. Denn letztendlich ist das Ziel der Candidate Experience, dass Bewerbungen generiert werden. Es liegt dann am Unternehmen sich für einen geeigneten Kandidaten zu entscheiden. Zunächst ist es in dieser Phase wichtig, dass der Bewerber seine Bewerbung komfortabel bei dem Unternehmen einreichen kann. Das kann auf verschiedenen Arten organisiert werden.


Vor dem Abschicken der Bewerbung durch den Bewerber:
Fragen, die der Arbeitgeber beachten und beantworten sollte:
  • Welche Daten benötigt man von dem Bewerber?
  • Muss der Bewerber sich für die Bewerbung irgendwo anmelden?
  • Benötigen wir ein Foto von dem Bewerber?
  • Muss die Bewerbung ein Anschreiben enthalten?
  • Bieten wir eine One-Click-Bewerbung an, damit sich der Bewerber schnell und einfach bewerben kann?

Nach dem Abschicken der Bewerbung durch den Bewerber:
Fragen, die der Arbeitgeber beachten und beantworten sollte:
  • Wird der Bewerber über den Erhalt der Bewerbungsunterlagen informiert und wenn “Ja“, wie?
  • Erhält der Bewerber zur Begrüßung eine persönliche oder eine standardisierte E-Mail?
  • Wurde eine einheitliche Gestaltung und Ansprache bei allen Touchpoints z. B bei Stellenanzeige und Begrüßungsmail gewählt und damit eine konsistente Candidate Journey beachtet?

Phase 4: Auswahlphase
Nun folgt die Bearbeitung von Bewerbungsunterlagen und die Entscheidung, welcher Bewerber zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird. Die Vorgänge, die damit verbunden sind, sollten jedoch nicht zu lange dauern. Denn wenn der Bewerber nicht in einem angemessenen Zeitraum über eine Entscheidung zu seiner Bewerbung informiert wird, kann es sein, dass der Bewerber zu einem anderen Unternehmen, welches eventuell schneller und transparenter antwortet, abwandert. Dies gilt es zu verhindern. Deshalb sollte der Bewerber bei einer Verzögerung der Entscheidung seitens des Unternehmens rechtzeitig informiert werden. Dafür kann bereits ein persönliches Telefonat mit dem Bewerber reichen. Damit kann der Arbeitgeber dem Kandidat den Eindruck vermitteln, dass der Bewerber nicht vergessen wurde und man sich als Beweis dafür persönlich bei ihm meldet. Auch kann der Bewerber von Seiten des Unternehmens mit weiteren Informationen versorgt werden, um das Interesse für den potentiellen Arbeitgeber aufrecht zu erhalten und dem Bewerber weitere Vorteile und Perspektiven aufzuzeigen. Es bietet sich dafür an auf Informationen zurückzugreifen, die öffentlich nicht einsehbar sind, um dem Bewerber neuen Input zu geben.
Die Einladung zum Bewerbungsgespräch ist ebenfalls Bestandteil dieser Phase. Der Bewerber hat dabei die Chance den Eindruck, den er bis dahin vom Unternehmen gewonnen hat mit den tatsächlichen Umständen vor Ort beim Unternehmen abzugleichen. Der Arbeitgeber sollte dabei vor allem auf folgende Aspekte achten:


  • Gestaltung des Empfangs des Kandidaten inklusive des Informierens der Mitarbeiter, die mit dem Bewerber in Kontakt treten
  • Zeitmanagement
  • Ablauf-Planung des Bewerbungsgesprächs und/oder Assessment-Centers
  • Räumlichkeiten des Unternehmens vorbereiten
  • Feedback: Es gibt meistens noch Sachen, die verbessert werden können. Es kann für das Unternehmen von Vorteil sein, den Bewerber noch vor Ort im Unternehmen um ein Feedback zu bitten oder diesem eine E-Mail, mit einer freundlichen Bitte um eine Bewertung bei kununu, zu schicken.


Phase 5: Onboardingphase
Der Anteil der Bewerber, die das Unternehmen bereits in der Probezeit verlassen liegt bei 25% (siehe Abbildung 2). Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Natürlich sollte der Arbeitgeber sich bemühen, dass es der neue Mitarbeiter das Unternehmen nicht verlässt. Dabei wichtig ist unter anderem eine angemessene und positive Willkommenskultur. Einige Dinge, die dabei zu beachten sind:
  • Die Empfangnahme des neuen Mitarbeiters
  • Vorstellung des neuen Mitarbeiters bei den Arbeitskollegen
  • Bestellung und Einrichtung aller notwendigen Arbeitsmittel, wie z. B. Computer oder Firmentelefon für den neuen Mitarbeiter
  • Einrichtung von Onboarding-Tools (Softwarelösung), um dem Mitarbeiter einen besseren Einstieg in das Unternehmen zu ermöglichen

Phase 6: Bindungsphase
Das Ziel ist es den neuen Mitarbeiter das Gefühl zu geben, dass er ein vollwertiges Mitglied des Teams ist und sich im Unternehmen wohl fühlt. Ein Onboarding-Prozess sollte über die ersten Monate des neues Mitarbeiters im Unternehmen aufgebaut werden und auch die zuständigen Team-/Abteilungsleiter sollten an diesem partizipieren. Auch regelmäßige Gespräche mit dem Personaler, der sich bereits mit dem neuen Mitarbeiter während des Bewerbungsprozesses auseinandergesetzt und eventuell auch das Bewerbungsgespräch geführt hat, sind sinnvoll. So kann der neue Mitarbeiter während seiner Anfangszeit im Unternehmen optimal begleitet werden und außerdem können so die, beim Bewerbungsprozess erfahrenen, Erwartungen zusammen mit dem neuen Mitarbeiter abgeglichen und umgesetzt werden. 


Fazit

Eine sorgfältig geplante und detaillierte Umsetzung einer Candidate Experience ist wichtig für ein mitarbeiterfreundliches Image des Arbeitgebers und für das Rekrutieren geeigneter neuer Mitarbeiter. Die Candidate Experience sollte ständig überprüft und, wenn notwendig, optimiert werden. Eine umfangreiche Candidate Experience geht über den Bewerbungsprozess hinaus und sollte die Mitarbeiter des Unternehmens über die Probezeit hinweg begleiten und zu einer positiven Mitarbeiterzufriedenheit beitragen. Eine negative Candidate Experience kann dem Unternehmen langfristig schaden. Auch durch den Fachkräftemangel entwickelt sich der Arbeitgebermarkt immer mehr zu einem Arbeitnehmermarkt, daher steigt auch die Bedeutung der Candidate Experience für Unternehmen. Die Maßnahmen im Rahmen der Candidate Experience sollten regelmäßig auf eine Modernisierung geprüft werden und gesellschaftlichen Werten folgen. Damit kann der Arbeitgeber zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beitragen.


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Quellen:
 Sebastian Gebert (planinja Consulting GmbH), Candidate Experience: Die User Experience für Bewerber - URL: https://www.planinja.de/strategie/personalmarketing/candidate-experience/

Haufe-Lexware GmbH & Co. KG (Hrsg.), Candidate Experience - URL: https://www.haufe.de/thema/candidate-experience/

Sybille Jung (softgarden e-recruiting GmbH), Candidate Experience - URL: https://softgarden.de/ressourcen/glossar/candidate-experience/


Hinweis: Das Team von schnelleStelle.de nutzt mittlerweile in allen HR-Wissen-Beiträgen (Blog, Infoblätter etc.) mehrere Formen des Genderns. Dabei werden die geschlechtsneutrale Form, die Paarform und die Schrägstrich-Form verwendet. Diese Formen wurden gewählt, da sie von der amtlichen Rechtschreibung abgedeckt sind und eine gute Lesbarkeit aufweisen. Die in den Beiträgen gewählten neutralen (z. B. Mitarbeitende) sowie die männlichen und weiblichen Sprachformen (z. B. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) beziehen sich auch auf alle anderen Geschlechter bzw. Geschlechtsidentitäten und diese werden ausdrücklich mitgemeint.


- Derik Rohr

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