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Arbeitsmarkt vs. Corona - Bestandsaufnahme (Teil 1)
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Arbeitsmarkt vs. Corona - Bestandsaufnahme (Teil 1)

Die deutsche Wirtschaft hat in vielen Bereichen seit 1,5 Jahren mit dem Corona-Virus zu kämpfen. Mehrere Lockdowns, Masken tragen und Testpflicht. Unternehmen mussten Hygienekonzepte entwickeln und sich in vielen Bereichen neu aufstellen. Click-and-Collect, Aufbau eines Versandgeschäfts, Thekenverkauf oder Selbstbedienung. Es mussten kreative Lösungen gefunden werden, um die wirtschaftliche Existenz zu sichern. Doch welche Branchen traf die Pandemie besonders hart und in welchen Bereichen stiegen die Gewinne sogar?


Branchen, die besonders zu kämpfen hatten

Leere Restaurants und geschlossene Bars - das Leid vieler Gastronomen hat wahrscheinlich jeder mitbekommen. Die vergangenen Lockdowns trafen die Gastronomiebranche mit am stärksten. Betrachtet man die Umsätze der Branche von 2020 mit den Vorjahreswerten von 2019, musste die Gastronomie zwischenzeitlich Umsatzeinbußen von bis zu 70 Prozent hinnehmen. Zusätzlich mussten über 462.000 Arbeitnehmer in Kurzarbeit geschickt werden. Auch die Reise- und Tourismusbranche hat es schwer getroffen, so machten Reisewarnungen und geschlossene Grenzen längere Urlaubsreisen zwischenzeitlich beinahe unmöglich. Im zweiten Quartal von 2020 sorgte dies für einen massiven Umsatzrückgang von bis zu 91 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Jahr hatte die deutsche Reisebranche am Ende einen Rückgang des Umsatzes von 80 Prozent zu verbuchen, was insgesamt 28 Milliarden Euro entspricht. Zu kämpfen hatte auch die Kultur- und Unterhaltungsbranche. Während Restaurants im Sommer 2020, wenigstens zeitweise öffnen konnten, hatten Theater, Clubs und Konzerthallen beinahe die gesamte Zeit geschlossen. Auch hier mussten Verluste im Milliardenbereich verkraftet werden. Ebenfalls stark zu leiden hatte der Einzelhandel im Bereich Textilien, Schuhe und Bekleidung. Hier ist ein Umsatzrückgang von bis zu 23 Prozent zu verzeichnen. Eine weitere Branche, die unter der Pandemie stark gelitten hat, ist die Luftfahrtbranche. So musste beispielsweise die Lufthansa mit Milliardenhilfen vom Staat unterstützt werden. Auch die Automobilbranche und sonstige Industrien hatten zwischenzeitlich mit Absatzrückgängen auf der ganzen Welt zu kämpfen. 


Branchen, die besser durch die Krise gekommen sind

Während Restaurants und Kneipen geschlossenen waren, wurden Pizzen und Burger beim Lieferdienst bestellt. Die Lieferdienste-Branche ist wirtschaftlich sehr gut durch die Pandemie gekommen. Der Lieferdienst-Anbieter Just Eat Takeaway.com, besser bekannt unter den Namen Lieferando, zum Beispiel konnte seine Bestellungen im vergangenen Jahr um unglaubliche 42 Prozent auf 588 Millionen steigern. Das bedeutet, dass der Umsatz um 54 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro stieg. Auch konnten verschiedene E-Commerce-Dienste, wie z. B. Amazon in der Krise ihre Gewinne deutlich steigern. Das lag vor allem daran, dass viele Leute in den Lockdowns vermehrt Produkte von Zuhause aus bestellten. Die ohnehin schon wachsende Branche, konnte ihren Umsatz (in Deutschland) im Pandemiejahr 2020 somit noch einmal um 23 Prozent steigern (72,8 Milliarden Euro). Infolgedessen hatte auch die Liefer- und Logistikbranche volle Auftragsbücher. Ebenfalls konnte die IT-Software-Branche ihre Umsätze steigern. Eine Vielzahl an Menschen hat in den letzten 1,5 Jahren wohl erstmals Bekanntschaft mit Online-Videokonferenz-Diensten, wie z.B. Teams und Zoom gemacht. Einer der bekanntesten Anbieter für Online-Videokonferenzen, Zoom, hatte im Jahr 2020 zwischenzeitlich sogar bis zu 300 Millionen Teilnehmer täglich und konnte seinen Umsatz damit im 1. Quartal 2020 um erstaunliche 169 Prozent auf 328,2 Millionen Dollar steigern. Auch der Lebensmitteleinzelhandel und die Drogeriemärkte sind wirtschaftlich besser durch die Pandemie gekommen.


Es zeigt sich, dass nicht alle Branchen gleichermaßen bis jetzt durch die Corona-Krise gekommen sind. Einige Branchen brauchen vermutlich viel Zeit, um sich von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie erholen zu können. Andere Branchen verlieren nach der Corona-Krise vielleicht wieder etwas an Bedeutung. Für 2021 prognostiziert das DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) ein Wirtschaftswachstum von 3,2 Prozent und für das Jahr 2022 ein Wachstum von 4,3 Prozent.


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Hinweis: Allein aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen im Beitrag verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für beide Geschlechter.



Quellen:
 Statistisches Bundesamt (Hrsg.), 2021. Gastgewerbeumsatz im März 2021 um 4,5 % gegenüber Vormonat gestiegen - URL: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/05/PD21_238_45213.html

Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (Hrsg.), 2021. In Zahlen: Kurzarbeit im Gastgewerbe - URL: https://www.ngg.net/fileadmin/user_upload/PDF/20210203_Gastgewerbe_in_Zahlen_Wie_ist_die_Situation_Kurzarbeit_fin.pdf

Zweites Deutsches Fernsehen (Hrsg.), 2020. Corona-Krise. Reisebranche beklagt 28 Milliarden Verlust - URL: https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/corona-reisen-tourismus-branche-milliarden-umsatzverluste-100.html

Habibi, Kurosch D., 2021. Gewinner und Verlierer der Corona-Krise: Ein Branchenüberblick - URL: https://nachfolge.de/marktumfeld/gewinner-und-verlierer-der-corona-krise-ein-branchenueberblick

Peitz, Christiane, 2021. Künste in der Corona-Krise. Diese Zahlen belegen die dramatischen Umsatzrückgänge - URL: https://www.tagesspiegel.de/kultur/kuenste-in-der-corona-pandemie-diese-zahlen-belegen-die-dramatischen-umsatzrueckgaenge/26947306.html

Grotheer, Lone; Wrede, Insa, 2020, Corona-Folgen. Gewinner und Verlierer der Pandemie - URL: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/01/PD21_N005_45.html

Statistisches Bundesamt (Hrsg.), 2021. Reisebranche: 61 % weniger Umsatz in den ersten drei Quartalen 2020 - URL: https://www.dw.com/de/das-sind-die-gewinner-und-verlierer-der-corona-pandemie/a-56075961

Statistisches Bundesamt (Hrsg.), 2021. Einzelhandelsumsatz im Dezember 2020 um 9,6 % niedriger als im Vormonat - URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183318/umfrage/umsatz-im-einzelhandel/

Handelsblatt GmbH (Hrsg.), 2021. Lieferando-Eigner. Just Eat Takeaway.com profitiert von Restaurantschließungen und will 2021 weiter wachsen - URL: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/lieferando-eigner-just-eat-takeaway-com-profitiert-von-restaurantschliessungen-und-will-2021-weiter-wachsen/26991158.html?ticket=ST-1633403-cFBYY0Qeb66kgbzoErKw-ap1

HDE Handelsverband Deutschland (Hrsg.), 2021. Online Monitor 2021, S. 6 - URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3979/umfrage/e-commerce-umsatz-in-deutschland-seit-1999/
https://einzelhandel.de/index.php?option=com_attachments&task=download&id=10572

Schmieder, Jürgen, 2020. 300 Millionen Zoom-Teilnehmer täglich - URL: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/zoom-umsatz-quartalszahlen-1.4925436
- Derik Rohr

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