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Kununu & Co. - Risiko oder Chance?
Der Arbeitsmarkt hat sich gedreht - das ist eine längst bekannte Tatsache. Unternehmen suchen händeringend nach Arbeitskräften. Umso wichtiger ist es für Arbeitgeber/-innen, ein gutes Image zu verkörpern. Ein wichtiges Tool heutzutage, das Ihr Image beeinflusst, sind Arbeitgeber-Bewertungsplattformen wie Kununu, Glassdoor, meinchef.de u.v.m. Denn bereits jeder Dritte in Deutschland informiert sich im Internet über Firmenbewertungen. Und jeder Vierte hat bereits selbst eine Bewertung auf solchen Plattformen abgegeben - Tendenz steigend. Mitarbeiter/-innen, aber auch Bewerber/-innen können hier anonym Arbeitgeber bewerten. So schaffen sie ganz transparent und objektiv ein Bild des Unternehmens. Für Bewerber/-innen sind diese Plattformen oft ihr erster Touchpoint mit dem Unternehmen.
Was können Arbeitgeber-Bewertungsplattformen?
Spitzenreiter unter den Plattformen ist Kununu.com mit über 5 Mio. Bewertungen. Vor der Bewertung kommt jedoch die kostenlose Registrierung, entweder als Arbeitnehmer/-in oder als Arbeitgeber/-in. So kann man Bewertungen abgeben oder Sie können Ihr Unternehmensprofil gestalten. Auch Jobs können Sie dort ausschreiben.
Gut zu wissen: Bewertungen und Unternehmensprofile können Sie sich übrigens auch ganz ohne Registrierung ansehen und durchlesen.
Eine Bewertung ist in den verschiedensten Bereichen möglich: Gehalt, Unternehmenskultur, Arbeitsatmosphäre, Karrierechancen, Umweltbewusstsein, Vorgesetzten-Verhalten usw. Das alles läuft über ein Fünf-Sterne-System - fünf Sterne bedeuten einen exzellenten Kununu-Score. Natürlich können nicht nur Sterne vergeben werden, sondern auch individuelle Anmerkungen und Erfahrungsberichte geschrieben werden, um Situationen zu verdeutlichen. Auch eine Weiterempfehlung kann abgegeben werden. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, Bewertungen nach bestimmten Kriterien z.B. Kununu-Score, Abteilung oder Datum zu filtern. Damit finden Sie die für Sie relevanten Bewertungen auf den ersten Blick.
Neben den spezialisierten Bewertungsplattformen wie Kununu oder Glassdoor bieten auch Jobportale wie Stepstone oder Indeed die anonyme Bewertung von Arbeitgeber/-innen an. Das sind die wichtigsten Arbeitgeber-Bewertungsplattformen im deutschsprachigen Raum:
- Kununu
- Glassdoor
- jobvoting.de
- Stepstone
- Indeed
- meinchef.de
- meinpraktikum.de
- Bizzwatch
Wo bewertet wird, kann auch das ein oder andere negative Urteil entstehen. Davon sollten Sie sich jedoch nicht entmutigen lassen. Im Gegenteil - Sie können es als Chance nutzen. Denn die Möglichkeiten und Vorteile von Arbeitgeber-Bewertungsplattformen überwiegen in jeder Hinsicht.
Vorteile für Arbeitgeber/-innen
In erster Linie sollten Sie das enorme Potential der Arbeitgeber-Bewertungsplattformen anerkennen - sowohl für Ihr externes Image als Arbeitgeber als auch für Ihre interne Unternehmenskultur. Mit wenig Aufwand erreichen Sie hier viel für Ihr Personalmanagement.
- Neue Kanäle für Ihr Personalmarketing: Wenn Sie sich aktiv mit Bewertungsplattformen auseinandersetzen, erschließen Sie damit auch neue Kanäle für Ihr Personalmarketing und die konkrete Personalsuche. Ein Profil ist mit wenigen Klicks eingerichtet und bietet eine weitere Möglichkeit, mit potentiellen Bewerber/-innen zu kommunizieren.
- Objektiver Einblick ins Unternehmen: Indem Arbeitnehmende eine Bewertung abgeben und sich die Arbeitgeber/-innen nicht nur selbst darstellen, steigt die Glaubwürdigkeit. Dieser sogenannte “Social Proof” trägt zu einem objektiven, ehrlichen Einblick in Ihr Unternehmen bei, was Ihre Authentizität fördert.
- Mankos erkennen und beheben: Wie schon angesprochen, können negative Aussagen auch eine Chance für Sie sein. Dank der Anonymität sind Mitarbeiter/-innen und Bewerber/-innen oft ehrlicher und sprechen eher sensible Themen an. So erkennen Sie mögliche Missstände und Mankos aus der Sicht verschiedener Zielgruppen - und können Sie sofort bereinigen.
- Schutz durch Regelwerk: Klare Regeln innerhalb der Plattformen sorgen dafür, dass Arbeitgeber/-innen keiner gezielten Rufschädigung ausgesetzt werden. No-Gos sind auch, Firmengeheimnisse preiszugeben und natürliche Personen zu bewerten. Und selbstverständlich werden die gesetzlichen Grenzen der Meinungsfreiheit respektiert. Das alles wird automatisiert und zusätzlich manuell laufend überprüft.
Tipps für ein erfolgreiches Employer Branding
Um Arbeitgeber-Bewertungsplattformen und ihre Vorteile optimal für Ihr Employer Branding nutzen zu können, haben wir noch ein paar Tipps für Sie zusammengestellt.
- Benchmarking betreiben: Auf Kununu & Co. haben Sie nicht nur einen Überblick über die Bewertung Ihres eigenen Unternehmens, sondern auch die der Konkurrenz. Hier können Sie Ihre Performance vergleichen und Konsequenzen oder Verbesserungen für Sie als Arbeitgeber daraus ableiten.
- Plattformen regelmäßig checken und kommentieren: Damit Sie auf dem Laufenden bleiben, was Ihre Bewertungen angeht, sollten Sie die Plattformen regelmäßig checken, pflegen und bei Bedarf auch aktualisieren. Wichtig ist auch, auf Kununu.com können Sie einzelne Bewertungen kommentieren - tun Sie das unbedingt! Egal ob positive oder negative Bewertung - Bewertende merken: Sie kümmern sich.
Achtung: Auch Arbeitgeber/-innen ohne aktives Profil können bewertet werden. Daraufhin wird ein passives Unternehmensprofil erstellt, das häufig schlechte Bewertungen beinhaltet - deshalb ist ein aktives Profil, das regelmäßig überprüft wird, umso wichtiger.
- Positiv eingestellte Mitarbeiter/-innen um Feedback bitten: Sie wollen Ihre Bewertung etwas aufpeppen? Dann fragen Sie Ihre zufriedenen Mitarbeiter/-innen doch, ob Sie nicht Lust hätten, eine Bewertung abzugeben. Das ist ungenutztes Potential, das in Ihren positiv eingestellten Beschäftigten schlummert.
Beherzigen Sie diese Tipps, sind Kununu & Co. keine Feindbilder mehr, sondern unkomplizierte Tools, um Ihr Employer Branding voranzutreiben und sogar konkretes Personalmarketing zu betreiben. Und das mit sehr überschaubarem Aufwand.
Umfangreiche Leistungen im Personalmarketing bieten Ihnen auch unsere Expertinnen und Experten von schnelleStelle.de. Greifen Sie gern zum Hörer und lassen Sie sich von uns beraten!
Quellen:
Employer Branding now (Hrsg.) o.J., Kununu - Employer Branding Wiki - URL: https://www.employer-branding-now.de/employer-branding-wiki-lexikon/kununu-employer-branding-wiki
Spardel, Luisa 2021, Die 7 besten Portale für Arbeitgeberbewertungen - URL: https://recruitee.com/de-artikel/arbeitgeberbewertungen-portale
Kununu (Hrsg.) 2022, Lass uns Arbeit besser machen - URL: https://www.kununu.com/
Rabe, L. 2021, Anteil der Befragten, die sich im Internet schon einmal über Bewertungen von Firmen als Arbeitgeber informiert haben, in Deutschland in den Jahren 2015 und 2018 - URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/822619/umfrage/nutzung-von-arbeitgeber-bewertungsportalen-in-deutschland/
Rabe, L. 2021: Anteil der Befragten, die schon einmal ihren Arbeitgeber auf speziellen Bewertungsportalen im Internet wie kununu.com oder meinchef.de bewertet haben, in Deutschland in den Jahren 2015 und 2018 - URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/822627/umfrage/abgabe-von-arbeitgeberbewertungen-im-internet-in-deutschland/
Hinweis: Das Team von schnelleStelle.de nutzt mittlerweile in allen HR-Wissen-Beiträgen (Blog, Infoblätter etc.) mehrere Formen des Genderns. Dabei werden die geschlechtsneutrale Form, die Paarform und die Schrägstrich-Form verwendet. Diese Formen wurden gewählt, da sie von der amtlichen Rechtschreibung abgedeckt sind und eine gute Lesbarkeit aufweisen. Die in den Beiträgen gewählten neutralen (z. B. Mitarbeitende) sowie die männlichen und weiblichen Sprachformen (z. B. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) beziehen sich auch auf alle anderen Geschlechter bzw. Geschlechtsidentitäten und diese werden ausdrücklich mitgemeint.
Hinweis: Das Team von schnelleStelle.de nutzt mittlerweile in allen HR-Wissen-Beiträgen (Blog, Infoblätter etc.) mehrere Formen des Genderns. Dabei werden die geschlechtsneutrale Form, die Paarform und die Schrägstrich-Form verwendet. Diese Formen wurden gewählt, da sie von der amtlichen Rechtschreibung abgedeckt sind und eine gute Lesbarkeit aufweisen. Die in den Beiträgen gewählten neutralen (z. B. Mitarbeitende) sowie die männlichen und weiblichen Sprachformen (z. B. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) beziehen sich auch auf alle anderen Geschlechter bzw. Geschlechtsidentitäten und diese werden ausdrücklich mitgemeint.
- Linda Brunner
