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Warum Ghosting gar nicht geht
Ghosting ist ein zunehmendes Problem im deutschsprachigen Raum. Eine aktuelle Studie des Online-Stellenportals Stepstone zeigt, dass etwa 37% der Bewerber/-innen in Deutschland keine Rückmeldung auf ihre Bewerbung erhalten. Diese Zahl ist alarmierend und weist auf ein erhebliches Problem in der Kommunikation zwischen Arbeitgeber/-innen und Bewerber/-innen hin.
Was ist Ghosting?
Ghosting kommt ursprünglich aus dem Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen und benennt den Umstand, wenn sich jemand plötzlich nicht mehr meldet. Im Bereich Recruiting bezeichnet es eine Praxis, bei der Personalverantwortliche nach dem Erhalt einer Bewerbung keine Rückmeldung an die Bewerber/-innen geben. Dieses Phänomen tritt auf, wenn Bewerbungen ignoriert werden, ohne dass die Bewerbenden jemals eine Absage oder eine Einladung zum Bewerbungsgespräch erhalten. Trotz einer Bewerbung bleiben Bewerber/-innen ohne jegliche Kommunikation und im Ungewissen über den Status ihrer Bewerbung. Oft liegt das auch an mangelnden Ressourcen bei den Personalverantwortlichen. Leider hat Ghosting aber häufig auch negative Folgen, die vielen nicht bewusst sind.
4 Nachteile von Ghosting
Ghosting zu betreiben - ob nun bewusst oder unbewusst - kann eine Vielzahl negativer Konsequenzen für Unternehmen haben:
- Schlechtes Arbeitgeberimage: Bewerber/-innen, die keine Rückmeldung erhalten, berichten häufig in sozialen Netzwerken oder auf Bewertungsportalen darüber. Dies kann das Image eines Unternehmens als Arbeitgeber/-in und damit Ihr Employer Branding nachhaltig schädigen und zukünftige Bewerber/-innen abschrecken.
- Verpasste Chancen: Durch fehlende Rückmeldung könnten Arbeitgeber/-innen potenzielle Top-Talente verlieren. Eine verpasste Gelegenheit, mit qualifizierten Kandidat/-innen in Kontakt zu treten, kann langfristig zu einem Mangel an qualifiziertem Personal führen.
- Negative Mundpropaganda: Bewerber/-innen, die das Gefühl haben, ignoriert zu werden, teilen ihre Erfahrungen oft mit Freunden und Bekannten. Diese negativen Berichte können den Ruf des Unternehmens beeinträchtigen und das Ansehen in der Branche schädigen.
- Geringere Motivation der Bewerber/-innen: Wenn Bewerber/-innen keine Rückmeldung erhalten, kann dies ihre Motivation und ihr Engagement mindern. Dies führt dazu, dass sich qualifizierte Fachkräfte möglicherweise für andere Arbeitgeber/-innen entscheiden, die transparenter und respektvoller mit ihren Bewerbungen umgehen.
Mit diesem Verhalten schaden Sie also sowohl langfristig als auch kurzfristig Ihrem Unternehmen und macht erfolgreiches Recruiting deutlich schwieriger. Dabei gibt es einfache Möglichkeiten, auch mit wenig Ressourcen, Ghosting zu verhindern.
Wie können Sie Ghosting vermeiden?
Es gibt mehrere Wege, wie Sie Ghosting vermeiden und gleichzeitig von einem positiven Image als Arbeitgeber/-in profitieren können:
- Automatisierte Rückmeldungen: Nutzen Sie Portale, BMS-Systeme und Dienstleister wie schnelleStelle.de, um automatisierte Bestätigungsmails nach der Bewerbung zu versenden. Dadurch wissen Bewerber/-innen sofort, dass ihre Bewerbung erfolgreich eingegangen ist und fühlen sich abgeholt.
- Klare Kommunikation: Informieren Sie Bewerber/-innen zeitnah über den Status ihrer Bewerbung. Dies kann durch automatisierte Mails oder persönliche Nachrichten erfolgen. Praktische Tools wie das Recruiting-Dashboard und die Bewerberverwaltung von schnelleStelle.de bieten einfache Möglichkeiten, um direkt Kontakt mit den Bewerber/-innen aufzunehmen. Denn transparente Kommunikation ist der Schlüssel zu einer positiven Bewerbererfahrung.
- Ehrliche Absagen: Wenn ein/-e Bewerber/-in nicht in Betracht gezogen wird, senden Sie eine höfliche und ehrliche Absage. Dies zeigt Respekt vor der investierten Zeit und Mühe der Bewerber/-innen und hinterlässt einen positiven Eindruck. In diesem Zuge können Sie auch Ihr Einverständnis einholen, um die/den Bewerber/-in in den Talentpool aufzunehmen, um gegebenenfalls für eine andere Stelle auf sie oder ihn zurückzukommen.
- Proaktive Kommunikation: Auch wenn der Auswahlprozess länger dauert, sollten Sie Bewerber/-innen regelmäßig über den Stand der Dinge informieren. Dies kann Unsicherheit vermeiden und zeigt, dass Sie die Bewerbung ernst nehmen.
- Feedback geben: Wenn möglich, bieten Sie Feedback an. Konstruktives Feedback kann Bewerber/-innen helfen, sich weiterzuentwickeln und zeigt, dass Sie sich um deren Zukunft kümmern.
Lassen Sie sich auch nicht vom umgekehrten Job Ghosting beeinflussen oder frustrieren. Denn auch Bewerber/-innen melden sich häufig nicht mehr bei Ihnen. Das ist zwar für Sie als Personalverantwortlichen ganz sicher nicht angenehm, aber die Auswirkungen für die Bewerbenden sind in diesem Fall meist nicht so dramatisch, wie für Sie als Unternehmen, wenn Sie Ghosting betreiben.
Vorteile einer transparenten Kommunikation
Indem Sie Ghosting vermeiden, schaffen Sie eine positive Erfahrung für Bewerber/-innen und fördern ein gutes Image Ihres Unternehmens. Bewerber/-innen fühlen sich wertgeschätzt und respektiert, was zu einer besseren Reputation als Arbeitgeber/-in führt. Dies kann langfristig dazu beitragen, dass sich qualifizierte Kandidat/-innen bevorzugt bei Ihnen bewerben. Darüber hinaus erleichtert ein systematischer und transparenter Bewerbungsprozess die Arbeit der Personalverantwortlichen und führt zu einem effizienteren Recruiting-Prozess.
Durch eine klare und respektvolle Kommunikation im Bewerbungsprozess zeigen Sie, dass Ihr Unternehmen Bewerber/-innen ernst nimmt und eine positive Unternehmenskultur pflegt. Das kann Ihnen langfristig den entscheidenden Vorteil im Wettbewerb um die besten Talente verschaffen.
Mit den richtigen Tools, wie dem Recruiting-Dashboard von schnelleStelle.de, wird die Kommunikation mit Bewerber/-innen einfach und effizient gestaltet. Nutzen Sie diese Möglichkeiten, um Job Ghosting zu vermeiden und Ihre Attraktivität als Arbeitgeber/-in zu steigern.
Hinweis: Das Team von schnelleStelle.de nutzt mittlerweile in allen HR-Wissen-Beiträgen (Blog, Infoblätter etc.) mehrere Formen des Genderns. Dabei werden die geschlechtsneutrale Form, die Paarform und die Schrägstrich-Form verwendet. Diese Formen wurden gewählt, da sie von der amtlichen Rechtschreibung abgedeckt sind und eine gute Lesbarkeit aufweisen. Die in den Beiträgen gewählten neutralen (z. B. Mitarbeitende) sowie die männlichen und weiblichen Sprachformen (z. B. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) beziehen sich auch auf alle anderen Geschlechter bzw. Geschlechtsidentitäten und diese werden ausdrücklich mitgemeint.
- Linda Brunner
Linda Brunner
Leiterin Marketing