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Der Kampf um Azubis - Teil 1
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Der Kampf um Azubis - Teil 1

63.176 - Das ist die Zahl der Ausbildungsstellen, die laut Bundesagentur für Arbeit 2021 in Deutschland unbesetzt geblieben sind. Und nach wie vor gibt es mehr Lehrstellen als Bewerber/-innen. Die logische Konsequenz für Sie als Ausbildungsbetrieb: Sie müssen verstehen, wie Jugendliche heute ticken, wo und wie sie erreicht werden wollen und wie sie bei der Lehrstellensuche vorgehen. Genau darüber klären wir Sie in unserer dreiteiligen Blogreihe auf.

Berufsorientierung - hier beginnt alles

Vor der Lehrstellensuche kommt die Wahl des passenden Berufs. Was will ich mal werden? Eine Frage, die im Grundschulalter vielleicht noch einfach zu beantworten ist, stellt Jugendliche vor die Qual der Wahl: 324 Ausbildungsberufe gibt es 2022 in Deutschland. Um in diesem Berufe-Dschungel den richtigen für sich zu finden, ist Berufsorientierung das A und O. Praktika und Schnuppertage sind gut - reichen aber schon lange nicht mehr aus. Ausbildende müssen kreativ werden, um Azubis anzusprechen und auf sich aufmerksam zu machen. 

  • Erlebnisse schaffen
Immer wichtiger für Jugendliche wird das aktive Erleben des Berufs: Begeistern Sie Ihre potentiellen Azubis mit interaktiven und spielerischen Inhalten. Besonders Bildungs- und Berufsmessen bieten dafür die perfekte Bühne. Zumal laut der aktuellen u-form Ausbildungsstudie 2022 fast 80% der jungen Leute Messen vor Ort immer noch bevorzugen. Statt also langweilige Flyer zu verteilen, locken Sie die Jugend mit einzigartigen Ideen an Ihren Stand, die den Ausbildungsberuf erlebbar machen. Mit Gewinnspielen erhalten Sie Kontaktdaten und haben so schon den ersten Fuß in der Tür. Darauf lässt sich dann eine Beziehung aufbauen und aufrechterhalten. Und gehen Sie offen auf Jugendliche zu und fragen Sie nach Ihren Wünschen und woran sie Spaß haben - das zeigt Ihr ehrliches Interesse mehr als alles andere. 

  • Präsent sein
Das wichtigste Ziel bei der Suche nach neuen Azubis: Seien Sie in ihren Köpfen präsent. Es genügt nicht, sich zurückzulehnen und das Beste zu hoffen. Dafür ist es unbedingt nötig, überall dort vertreten zu sein, wo Berufsorientierung geboten wird. Veranstalten Sie Tage der offenen Tür, stellen Sie sich an Schulen vor und nehmen Sie an Messen teil. Trotzdem sollten Sie dabei immer professionell bleiben und die Jugendlichen nicht überfordern. Mit Spam und Aufdringlichkeit werden viele wieder verschreckt. Wenn Sie Interessantes zu bieten haben und das auch konstant kommunizieren, werden neugierige Kandidaten anschließend selbst zu Ihnen kommen.

  • Online & Offline kombinieren
Der Trend zur Digitalisierung ist allgegenwärtig: Die Generation Z bewegt sich ganz natürlich in der Online-Welt. Trotzdem ist es ein Irrglaube in Sachen Berufsorientierung, wenn man nur auf virtuelle Formate setzt. Praktikumsangebote in Unternehmen werden immer stärker von Jugendlichen nachgefragt - und bieten Ihnen die ideale Chance, als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten und alle Facetten des Ausbildungsberufs zu vermitteln. Und wie bereits erwähnt, wollen Jugendliche nicht nur virtuelle Messen besuchen, sondern vor allem Face-to-Face mit Unternehmen und Mitarbeiter/-innen in Kontakt kommen. Dennoch sollten Sie auch Ihr digitales Angebot zur Berufsorientierung erweitern. Über 70% der Jugendlichen wünschen sich ein größeres Angebot an virtuellen Einblicken in Ausbildungsberufe durch Online-Angebote. Virtuelle Unternehmensführungen, Interviews mit ehemaligen Azubis, ein typischer Azubi-Tag in Bildern usw. - alles Möglichkeiten, Ihre Lehrstellen digital vorzustellen. 

Ist der richtige Beruf schließlich gefunden, beginnt die Suche nach einer Lehrstelle. Zu welchem Zeitpunkt diese beginnt, ist von Azubi zu Azubi unterschiedlich. Darum ist auch der Zeitpunkt für Sie als Arbeitgebender schwierig einzugrenzen. Unser Tipp:  Je länger Sie Ihre Azubi-Stellen ausschreiben, desto eher werden Jugendliche darauf aufmerksam. Das heißt, statt wie bei normalen Stellen erst zwei bis drei Monate vor der Besetzung auszuschreiben, beginnen Sie besser schon einige Monate früher. Auf jeden Fall sollten Sie aber die die wichtigsten Touchpoints der Jugendlichen bei ihrer Informationssuche professionell bedienen können.

Wo informieren sich Auszubildende?

Die kurze Antwort: online. Aber das World Wide Web ist ja nicht gerade überschaubar. Die vier wichtigsten digitalen Orte, wo sich Azubis über Ihr Unternehmen informieren, sind Google, Social Media, Ihre Karriereseite und Online-Bewertungsplattformen. Und glücklicherweise haben Sie Einfluss auf die Leistung jedes einzelnen.

  • Google
83% der Jugendlichen starten ihre Suche nach möglichen Ausbildungsstellen bei der beliebtesten Suchmaschine Google. Neben Ihrem organischen Suchergebnis, das Sie völlig kostenfrei mit wenigen Kniffen optimieren können, ist das Suchmaschinenmarketing mit Google Ads eine lohnende Möglichkeit, um leichter von Bewerbenden gefunden zu werden und ganz oben in der Suchliste zu stehen. Ihre Anzeige bei Google Jobs einzustellen, kann genauso rentabel sein.

  • Social Media
Die sozialen Netzwerke dürfen natürlich auch nicht fehlen. Knapp die Hälfte der Jugendlichen informiert sich nämlich hier über Ihren potentiellen Arbeitgeber. Darum ist ein informativer und gut gepflegter Social-Media-Auftritt mittlerweile ein Must-have für alle Ausbildenden. In Ihren Beiträgen sollte es daher nicht immer nur um die Vermarktung Ihrer Produkte oder Dienstleistungen gehen. Auch der Unternehmensalltag sollte in Häppchen präsentiert werden oder Mitarbeiter/-innen können zu Wort kommen. Das alles hilft dabei, das Employer Branding Ihres Unternehmens auch auf Social Media zu stärken. Wenn Sie dann noch aktives Social Media Recruiting betreiben, lohnt sich ein eigener Auftritt auf dem jeweiligen Netzwerk gleich doppelt. 

  • Karriereseite
Ihre Website ist nach Google der erste Touchpoint von angehenden Azubis mit Ihrem Unternehmen. Umso professioneller und ansprechender sollte sie gestaltet sein. Vor allem die Karriereseite - dort informieren sich Jugendliche über aktuelle Jobangebote, Ihre Werte als Arbeitgeber, die Benefits, die Sie bieten usw. Je moderner, attraktiver UND aussagekräftiger die Seite grafisch und inhaltlich gestaltet ist, desto sicherer überzeugen Sie Jugendliche davon, Teil Ihres Unternehmens werden zu wollen.

  • Bewertungsplattformen
In einem unserer letzten Blogbeiträge sind wir bereits auf das riesige Potential von Online-Bewertungsplattformen wie Kununu, Glassdoor & Co. eingegangen. Fast die Hälfte der Jugendlichen informiert sich intensiv auf solchen Plattformen über Ausbildungsbetriebe. Die anonyme Bewertung durch Mitarbeiter/innen schafft eine Authentizität, die Jobsuchenden heutzutage enorm wichtig ist. Leider nutzen nicht mal ein Fünftel der Ausbildenden diese Plattformen aktiv, um sich dort vorzustellen und einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Dabei ist es relativ einfach und noch dazu kostenlos zu pflegen. Ausbildungsstellen können hier ausgeschrieben werden und das Unternehmen - ähnlich wie bei der Karriereseite - vorgestellt werden. Zusätzlich berichten Mitarbeiter/innen von ihren Erfahrungen mit dem Unternehmen. 

Online wie auch vor Ort für die angehenden Azubis präsent zu sein, verbessert die Chance, Ihre offenen Lehrstellen zu füllen immens. Je kreativer und überraschender Sie dabei vorgehen, desto höher die Chance, dass Jugendliche Interesse für Ihr Unternehmen zeigen. Besonders Google, Social Media, Ihre unternehmenseigene Karriereseite und Ihr Auftritt auf Online-Bewertungsplattformen sind relevante digitale Orte, die Jugendliche zur Orientierung und Information nutzen. Sein Augenmerk darauf zu legen, ist deshalb bestimmt nicht verkehrt. 

Sie wollen wissen, wie und wo Sie Azubis am besten ansprechen? Hier geht’s zu Teil 2 unserer Blogreihe.

Ihnen fehlen auch noch Auszubildende? Fragen Sie gern unsere Expertinnen und Experten von schnelleStelle.de. Sie helfen Ihnen bei allen Fragen rund um Google Ads, Social Recruiting, Ihrer individuellen Karriereseite und vielem mehr. Oder Sie stellen sich selbst Ihr individuelles Azubi-Paket in unserem Konfigurator zusammen! 





Quellen:

Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.) 2021, Ausbildungsmarkt - Aktuelle Eckwerte im Berichtsjahr 2020/2021 - Stand: September 2021 - URL: https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Fachstatistiken/Ausbildungsmarkt/Aktuelle-Eckwerte-Nav.html;jsessionid=0CC13651FD1507110D351D640CDCDA60

Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) 2022, Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe 2022 - URL: https://www.bibb.de/dienst/veroeffentlichungen/de/publication/show/17944#:~:text=Das%20Verzeichnis%20f%C3%BChrt%20alle%20324,in%20den%20freien%20Berufen%20auf.

u-form (Hrsg.) 2022, Azubi-Recruiting-Trends 2022 - URL: https://www.testsysteme.de/studie

Weller, Kathrin 2022, Azubi-Recruiting Trends 2022: Azubis verstehen und schneller finden - URL: https://wollmilchsau.de/personalmarketing/azubi-recruiting-trends/

Hinweis: Das Team von schnelleStelle.de nutzt mittlerweile in allen HR-Wissen-Beiträgen (Blog, Infoblätter etc.) mehrere Formen des Genderns. Dabei werden die geschlechtsneutrale Form, die Paarform und die Schrägstrich-Form verwendet. Diese Formen wurden gewählt, da sie von der amtlichen Rechtschreibung abgedeckt sind und eine gute Lesbarkeit aufweisen. Die in den Beiträgen gewählten neutralen (z. B. Mitarbeitende) sowie die männlichen und weiblichen Sprachformen (z. B. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) beziehen sich auch auf alle anderen Geschlechter bzw. Geschlechtsidentitäten und diese werden ausdrücklich mitgemeint.

- Linda Brunner

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